[LÖSUNG] Keine quitschenden Serpentinenriemen mehr (Bsp.LS1)

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[LÖSUNG] Keine quitschenden Serpentinenriemen mehr (Bsp.LS1)

Beitragvon JACK RABBITz » Mo Aug 11, 2008 19:49

Hallo Leute,

vor allem die Fahrer mit dem LS1 (ich Camaro Z28 EZ99) kennen wohl nur all zu gut das Problem mit den ständig nervig quitschenden Serpentinenriemen.
Der Grund dafür ist ein kleiner Konstruktionsfehler. Dieser lokalisiert sich so, daß der Balancer etwas außermittig zu den restlichen Rollen läuft und somit irgendwann nach dem Einbau eines nagelneuen Riemens nach 4 bis 8 Wochen wieder anfängt zu quietschen. Das ganze ist extrem beim morgendlichen Kaltstart.

Um das abzustellen gibt es 2 Lösungen, die prima funktionieren.

DIESER BEITRAG ENTHÄLT BILDER, wenn diese nicht angezeigt werden, bitte den Browser aktualisieren. Möglicherweise ist auch ein Serverproblem meines Bildhosters Schuld, wenns nichts zu sehen gibt.

Hier mal die üblichen Verdächtigen. Einmal vom Opel Zafira den bei ATU erhältlichen (aber 2cm kürzeren) Riemen (ca 30EUR) und den originalen GM-Belt (70EUR):

Bild


[LÖSUNG 1]:
Die preisgünstigste Methode den Riemen dauerhaft ruhig zu stellen, ist zunächst die "Selbstherstellung" von dickflüssigem Graphitfett.


ACHTUNG, WICHTIG VOR DEM WEITERLESEN:

Bitte folgendes beachten:
Die Methode den Riemen mit Hilfe von irgendwelchen Mittelchen ruhig zu stellen, damit man nicht jedesmal einen teuren neuen kaufen muß, der nach 6 Wochen auch wieder rumquietscht, birgt immer ein gewisses Risiko!
Es gibt genug Leute, die schon mit Silikonspray oder einer Verschlußkappe Öl oder sonstwas, ihre Lichtmaschine abgefackelt oder sich den ganzen Motorraum voll diesem Zeug gespritzt zu haben.

Diese Methode ist nur zu empfehlen, wenn kein Gaterbackbelt (Methode 2) zur Verfügung steht oder für das entsprechende Fahrzeug ein solcher nicht auftreiben läßt und das Quitschen ANDERS beseitigt werden muß.

Silikonspray und andere Zaubermittel aus dem ATU oder sonstwo sind meißt reine Geldschneiderei und helfen nicht dauerhaft. Zudem sind diese recht teuer, so daß sich alle paar Monate ein neuer Riemen wieder rechnet.

Auf Basis meiner Erfahrungen ist das die einzig Praxiserprobte Variante mit Langzeiteffekt (1 Jahr und 9 Monate (dann habe ich einen Gaterback gekauft))




Folgende Komponenten werden dazu benötigt:
A.) MOS2 Fett, gibts bei ATU in Tuben für um die 5EUR
B.) Graphitpulver, gibts im Internet oder im baumarkt z.B. von PRESSOL ca. 2EUR co ein 50ml Fläschchen.

Bild:
Bild

Nun wirds lustig: Da man für den Riemen nicht wirklich viel Graphitfett benötigt und eine Mehrmenge nicht oft braucht, reicht ein Teelöffel Graphitpulver aus, welcher in eine alte Cremedose oder ein sonstiges FLACHES Behältniss getan wird.
Darauf machen wir dann eine schöne "Wurst" MOS2. Ich würde sagen so gut 3 bis 4cm sind ok.
NUN GUT MISCHEN.
Das Ganze sollte danach eine schöne grau glänzende Masse sein, die schön dick ist.

Bild:
(Ich habe mir gleich eine ganze Tube fertig gemacht)
Bild


Hier mal ein Bild einer Lauffläche eines unbehandelten Riemens:
Bild


Nun eine Fingerkuppe davon auf den Handflächen (eine reicht auch) breit schmieren.

Bild:

Bild


Jetzt den Riemen mit den Händen schön "einreiben". Dabei den Riemen auch ruhig gegen die Nuten bewegen. Es ist unbedingt darauf zu achten, daß man nur immer eine Fingerkuppe voll auf der/den Handfläche-n gut verteilt, da wir den Riemen ja nur ein wenig mit dem Graphit fetten und nicht "abschmieren" wollen und keinesfalls die Nuten zukleistern dürfen.
Graphitfett ist zwar so gut wie nicht Trop- oder Fließfähig, sollte dennoch vorsichtig dort eingerieben werden. Das Graphit zieht später (weil es eigentlich überhall hin kriecht (Google: Eigenschaften Graphit)) etwas in den Riemen.
Sofern es also wie beschrieben angewendet wird, spritzt es nirgens rum, da es wie gesagt eine sehr große Haftgrenze hat, und wird sich schön auf der Lauffläche vertreilen. Später, wenn der Riemen einige Tage gelaufen ist, wird man nur einen seichten grauen Schimmer auf den Laufflächen erkennen.
WICHTIG: Beim "einschmieren" möglichst die Oberseite des Riemens NICHT mitbehandeln. Sollte doch etwas darauf kommen z.B. während des Einbaus, ist das nicht so wild. Wer Gewissenhaft sein möchte, wischt den Riemen auf der Oberseite im eingebauten Zustand noch einmal grob mit einem sauberen Tuch ab.

Bild:
Bild

Ist der Riemen fertig, sollte er diesen LEICHTEN grau-glänzenden Schimmer innen haben und ein paar einzelne kleine Ablagerungen von Fett haben, welche sich durch das Einlaufen anschließend auf den Innenkannten der Nute verteilen.

Bild:
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Nun Riemen wieder auf den LS1 schnallen -> Ruhe is! 2 Jahre Erfolgserprobt.

Diese Methode wurde bei mir nur auf Grund einer größeren US-Bestellung abgelöst durch Methode 2.


[LÖSUNG 2]:
In den USA gibt es Serpentineriemen, welche es unverständlicherweise hierzulande nicht gibt. In US-Maßstäben gerechnet sind diese zwar relativ teuer aber Laufgeräuscht- und Haltbarkeitsmäßig wohl nur durch Uran zu toppen (ich übertreibe).
Es handelt sich dabei um die so genannten GATERBACK BELTs, welche eigentlich ausnahmslos auf Rennmaschinen zum Einsatz kommen (wurde mir zumindest so gesagt).
Der Unterschied zu den normalen REiemen besteht hauptsächlich in der Dicke und dem "Beschliff" der Laufnuten.

2 Bilder:
Bild

Bild


Für den LS1 im Camaro und dem Bird (wegen gleicher Bauweise) jedoch NICHT Corvette LS1 (wegen der Lichtmaschine), gelten folgende Teilebezeichnungen:
DRAUF KLICKEN = LINK ZU SUMMIT

SERPENTINENRIEMEN GATERBACK: GOODYEAR GTR-4060790
RIEMEN GATERBACK KLIMA: GOODYEAR GTR-4040410

Und nun hoffe ich geholfen zu haben.
Zuletzt geändert von JACK RABBITz am Di Aug 12, 2008 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Truhe » Mo Aug 11, 2008 21:33

Naja, gohlfen hat mir das zwar nicht (liegt sicher auch daran,das ich nicht unmittelbar betroffen bin) aber lesenswert ist diese Abhandlung allemal! Schön mal wieder was von dir zu lesen ,JACK RABBITz-und Danke für die Mühe... :D

Evtl. könnten die Fingerchen sauber bleiben wenn man an Stelle der Handinnenfläche eine Bürste mit STABIELEN Borsten verwendet. Viell. ne "harte" Zahnbürste o.ä...
(Diese sollte dann aber eher nicht mehr nach Graphitfettkontakt ihrer eigentlich zugedachten verwendung zugeführt werden! Es sei denn der Anwender kämpft mit der Problematik Quitschender Zähne! Wobei hier dann auch noch im nachgang mitgeteilt werden sollte ob der Einsatz von Graphitfett ebenfalls Dentale Linderung verschafft? Ein dementsprechendes Fotodokument wäre hier sehr hilfreich!)
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Beitragvon JACK RABBITz » Mo Aug 11, 2008 22:17

Naja ich konnte wenigstens die Haftreibung meiner Kronen reduzieren :)

Des weiteren führe ich meine Zahnbürsten noch ganz anderen Verwendungen zu *vor sich hin pfeif* :twisted:
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